Schon eigenartig – die Paketboten jammern vor Weihnachten über viel Arbeit und Stress, dabei macht doch die ganze Arbeit mit den Geschenken jemand anderes. Aber wer brachte eigentlich die Geschenke an Weihnachten? Immer das Christkind oder Santa Claus?
In der Schweiz verteilt wohl mehrheitlich das Christkind die Weihnachtsgeschenke die unter dem Christbaum liegen. Dies an Heilig Abend, aber vorher hat den Kindern der Samichlaus ihre kleinen Sünden über das Jahr hinweg unter die Nase gerieben. Der wusste aber auch wieder alles, jede Kleinigkeit was so über das Jahr gelaufen ist. Aber bis zur Bescherung ist wieder alles vergeben und vergessen. An Weihnachten werden dann die Wünsche aller Familienmitglieder erfüllt und man lässt es sich gut gehen.
Der Samichlaus
Die Legende erzählt, dass der Samichlaus auf den Bischof Nikolaus von Myra, der im 4. Jahrhundert gelebt haben soll, zurückgehe. Viele wissen nicht, dass der Samichlaus in der Schweiz bis in das 16. Jahrhundert hauptsächlich die Geschenke überbrachte. Tatkräftig unterstützt vom Schmutzli und dem braven Esel, welcher die schwere Last zu tragen hatte. Daher gab es die Geschenke auch nur am 6. Dezember, dem Namenstag des Samichlaus oder eben des Heiligen Nikolaus. Das eigentliche Weihnachtsfest fand bis zu dieser Zeit nur in der Kirche statt. Auch die Nikolaus-Stiefel die üppig gefüllt werden sollten, geht auf diese Zeit zurück. In verschiedenen Kantonen der Schweiz oder nur einzelnen Dörfern haben sich bis heute Samichlaus-Bräuche halten können und werden noch aktiv praktiziert. So kenn man in Lenzburg das Chlaus-Chlöpfen oder einen Brauchtum in Küssnacht das Klausjagen.
Das Christkind kam mit der Reformation
Das Christkind gibt es also viel weniger lang als den Samichlaus. Es übernahm langsam die Aufgabe vom Heiligen Nikolaus und brachte den Kindern die Geschenke. Die Bescherung fand in der Schweiz jedoch bis weit in das 19. Jahrhundert am Neujahrstag und nicht am 24. Dezember, dem heutigen Heiligen Abend, statt. War es anfangs der «heilige Christ» als Vertreter von Jesus Christus, entwickelte sich über die Jahre die Figur des Christkind in engelhafter Gestalt. Dieses Sinnbild des Christkind hält sich bis heute und erfreut gross und klein in der Adventszeit mit Vorfreude. Auch wenn heute das Christkind von den Katholiken übernommen wurde, ist es doch ursprünglich durch die reformierte Kirche entwickelt worden.
Der Nikolaus kam aber wieder zurück
Vor allem im nördlichen Deutschland kam Nikolaus wieder in die Wohnzimmer zurück. Nicht wie der Samichlaus in der Schweiz, sondern anstelle des Christkind. Durch holländische Auswanderer nach Amerika, kam in Amerika der «Sinterklaas» an Weihnachten zur Ehre des Geschenkeüberbringers. Daraus verbreitete sich dann langsam der Santa Claus über ganz Amerika, der heute noch mit seinen Renntieren die Weihnachtsgeschenke verteilt. Aber auch hier lehrt uns die Geschichte etwas anderes, nicht wie heute als erwiesen betrachtet, kam Santa Claus nicht vom Nordpol sondern aus Holland. Aber schon damals hatte er einen langen weissen Bart und einen roten Mantel. Aber auch die Weihnachtselfen kamen erst später zur Weihnachtsgeschichte dazu. Die Figur des Santa Claus schwappte von den USA dann wieder ins nördliche Europa zurück und hier wurde so der Weihnachtsmann geboren.